Strompreisbremse – so viel können Sie sparen
Seit dem 1. März 2023 gelten die sogenannten Preisbremsen für Strom und Gas. Sie deckeln den Strompreis auf 40 Cent, den Gaspreis auf 12 Cent und den Preis für Fernwärme auf 9,5 Cent pro Kilowattstunde – zumindest für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten gesamten Jahresverbrauchs. Was das für Verbraucher*innen konkret bedeutet und wie viel Geld sie zusätzlich sparen können, lesen Sie hier.
Wie viel können Sie noch zusätzlich sparen?
In wenigen Sekunden den eigenen Verbrauch berechnen und sehen, wie viel Sie sparen können. Durchschnittliches Sparpotenzial: 240 Euro pro Jahr und Haushalt.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Strompreis wird auf 40 Cent/kWh gedeckelt, Gaspreis auf 12 Cent/kWh
- Preisdeckel gilt für 70 bzw. 80 Prozent des Jahresverbrauchs
- Verbraucher*innen müssen nichts machen
- Preisbremsen gelten für 2023 – Verlängerung möglich
- Energiesparen trotz Preisbremse sinnvoll
Was ist die Strompreisbremse für 2023?
Mit der Strompreisbremse und der Gaspreisbremse entlastet die Bundesregierung Haushalte und Unternehmen. Für 80 Prozent des Verbrauchs gilt dazu ein Festpreis je Kilowattstunde (kWh). Strom- und Gaskund*innen sowie Mieter*innen müssen nichts tun. Die Entlastung erfolgt entweder über die Abrechnung durch den Energieversorger oder über die Betriebskostenabrechnung durch den/die Vermieter*in. Mittlere Unternehmen mit einem Verbrauch über 30.000 Kilowattstunden pro Jahr werden ebenfalls unterstützt. Die Deckelung liegt hier allerdings bei 70 statt 80 Prozent.
Warum ist die Strompreisbremse notwendig?
Die stark gestiegenen Energiekosten bedrohen die Existenz vieler Haushalte sowie kleiner und mittlerer Unternehmen. Um diese Zielgruppen kurz- und mittelfristig zu entlasten, wurden die Preisbremsen für Strom und Gas eingeführt. Sie sollen dazu beitragen, dass die Energiekosten insgesamt sinken. Die Bundesregierung folgte damit den Vorschlägen der sogenannten unabhängigen Experten-Kommission.
Wie funktioniert die Strompreisbremse?
Für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen gibt es einen gedeckelten Preis. Beim Strom bedeutet das, dass dieser maximal 40 Cent pro Kilowattstunde kostet. Beim Gas sind es 12 Cent und bei Fernwärme 9,5 Cent pro Kilowattstunde. Der gedeckelte Preis gilt für ein Kontingent von 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs. Für den restlichen Verbrauch muss der normale Marktpreis gezahlt werden.
Wann kommen die Preisbremsen für Strom und Gas?
Die Preisbremsen für Strom und Gas gelten seit dem 1. März 2023 für das komplette Jahr. Eine Verlängerung bis zum April 2024 ist angelegt.
Strompreisdeckel auch für Heizstrom und Nachtstrom geplant
Besitzer*innen von Wärmepumpen und Nachtspeicher-Heizungen konnten bislang nicht von der Strompreisbremse profitieren. Ihre Heizkosten liegen auf einem hohen Niveau. Das soll sich ändern. Demnächst soll es auch für diese Fälle einen Strompreisdeckel geben. Der vorgeschlagene Referenzpreis liegt bei 28 Cent pro Kilowattstunde. Noch ist die Regelung nicht gültig. Der Kabinettsbeschluss muss noch vom Bundestag beschlossen werden.
Sparpotenzial in Haus und Wohnung
Trotz der Preisbremsen lohnt es sich weiterhin, sparsam mit Energie umzugehen. Denn wer den Energieverbrauch zusätzlich reduziert, kann die Energiekosten um mehr als 1.000 Euro senken. Das zeigt eine neue Datenauswertung von co2online. Demnach lassen sich in einem Einfamilienhaus bis zu 2.412 Euro sparen, wenn parallel zu den Preisbremsen rund 20 Prozent weniger Energie verbraucht wird. In einer Wohnung beträgt das Sparpotenzial 1.760 Euro pro Jahr.
Sparpotenzial eines durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalts in einem Einfamilienhaus bei 20 Prozent weniger Strom- und Gasverbrauch:
- 540 Euro weniger Stromkosten pro Jahr
- 1.872 Euro weniger Gaskosten pro Jahr insgesamt
- 2.412 Euro weniger Energiekosten pro Jahr
Sparpotenzial eines durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalts in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus bei 20 Prozent weniger Strom- und Gasverbrauch:
- 360 Euro weniger Stromkosten pro Jahr
- 1.400 Euro weniger Gaskosten pro Jahr insgesamt
- 1.760 Euro weniger Energiekosten pro Jahr
Wer das persönliche Sparpotenzial berechnen will, sollte den StromCheck und den HeizCheck nutzen. Dort sind neben Zahlen auch passende Tipps zum Energiesparen zu finden.
Energiekostenrechner vom Bund
Auch die Bundesregierung hat Tools, mit denen Verbraucher*innen schnell ihre persönlichen Sparpotenziale ermitteln können. Folgende Angaben sind für die Berechnung notwendig:
- Der bisherige Jahresverbrauch in kWh für 2022
- Der aktuelle Arbeitspreis in Cent pro kWh für 2023
- Der bisherige Arbeitspreis in Cent pro kWh für 2022
- Geschätzte Einsparung in Prozent
Hier geht es zu den Kostenrechnern.
Strompreisentlastung selbst berechnen
Sie möchten selbst herausfinden, wie der Strompreisdeckel genau funktioniert? Kein Problem! Im Folgenden zeigen wir Ihnen anhand eines Beispiels, wie das Ganze im Detail aussieht.
Ausgangssituation:
- 2 Personen-Haushalt mit 3.000 kWh Stromverbrauch
- Alter Arbeitspreis vor der Preiserhöhung: 30 Cent/kWh
- Neuer Arbeitspreis nach der Preiserhöhung: 50 Cent/kWh
Vor der Preiserhöhung betrug der monatliche Abschlag 75 Euro (Jahresverbrauch x Arbeitspreis / 12 Monate). Durch die Preiserhöhung von 30 auf 50 Cent/kWh stieg der monatliche Abschlag auf 125 Euro (Jahresverbrauch x Arbeitspreis / 12 Monate).
Ohne die Strompreisbremse hätte dieser 2-Personen-Haushalt monatlich 125 statt wie bisher 75 Euro zahlen müssen. Das ist eine Steigerung um 66,7 Prozent.
Mit der Strompreisbremse sieht die Rechnung wie folgt aus:
Monatlicher Stromverbrauch | 3.000 kWh/12 = 250 kWh |
80 % des monatlichen Stromverbrauchs | 250 kWh x 0,8 = 200 kWh |
20 % des monatlichen Stromverbrauchs | 250 kWh x 0,2 = 50 kWh |
Monatliche Stromkosten mit Strompreisbremse | 200 kWh x 40 Cent/kWh = 80 Euro + 50 kWh x 50 Cent/kWh = 25 Euro = 105 Euro |
Statt 125 Euro beträgt der monatliche Abschlag nur noch 105 Euro. Das sind 20 Euro pro Monat weniger. Wie hoch die individuelle Entlastung ausfällt, hängt also von Verbrauch und Arbeitspreis ab