Das ist die Methodik des Stromspiegels

Mehr als 362.000 Verbrauchsdaten aus ganz Deutschland  – das sind die Zutaten für den Stromspiegel für Deutschland 2022/2023. Hier erfahren Sie, wie die bundesweit gültigen Vergleichswerte ermittelt wurden.

Hintergrund

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Stromverbrauch bis 2050 um 25 Prozent zu reduzieren. In den privaten Haushalten Deutschlands steckt dafür ein großes Potenzial. Wie können Privatpersonen zum Stromsparen motiviert werden? Passende Informations- und Beratungsangebote sowie die Kommunikation von aussagekräftigen Vergleichswerten sind eine Voraussetzung dafür.

Mit dem Stromspiegel für Deutschland und der eigenen Stromrechnung können Verbraucher*innen ihren Stromverbrauch mit ähnlichen Haushalten vergleichen und sich in eine von sieben Stromeffizienzklassen einordnen. Individuelle Faktoren wie Haushaltsgröße, Gebäudetyp oder die Art der Warmwasserbereitung fließen in das Ergebnis ein und ermöglichen eine differenzierte Bewertung des eigenen Stromverbrauchs.

Woher kommen die Daten für die Vergleichswerte des Stromspiegels?

Die Verbrauchsdaten, die für die Stromspiegel-Analyse herangezogen werden, stammen direkt von Verbraucher*innen, die den Stromverbrauchsrechner „StromCheck“ genutzt haben. Dieses Online-Tool wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online GmbH bereitgestellt, die auch den Stromspiegel herausgibt.

Der StromCheck ist ein Rechner zum Prüfen des eigenen Stromverbrauchs. Nutzer*innen können Angaben zur Haushaltsgröße, der Warmwasserbereitung und dem Gebäudetyp machen, um eine differenzierte Einschätzung Ihres persönlichen Verbrauchs zu erhalten. Insgesamt wurden über den StromCheck bisher rund 2.079.600 Datensätze erhoben und ausgewertet.

Methodik und Abgleich der verfügbaren Datenquellen

Die große Spannbreite des gesamten Stromverbrauchs deutscher Haushalte erfordert eine detaillierte Differenzierung, damit Verbraucher*innen sich darin einordnen können. Neben der Anzahl der Personen im Haushalt sind folgende Faktoren ausschlaggebend für die Höhe des Stromverbrauchs und werden im Stromspiegel entsprechend differenziert:

  • Warmwasserbereitung mit oder ohne Strom
  • Unterscheidung zwischen Wohnung im Mehrfamilienaus einerseits und Ein- und Zweifamilienhaus andererseits
  • Haushaltsgröße 1 Person bis 5 und mehr Personen

Vor der Auswertung werden die Angaben der StromCheck-Nutzer*innen auf Plausibilität geprüft und der Datensatz entsprechend bereinigt.

Wie entstehen die Kategorien und Verbrauchskassen des Stromspiegels?

Kategorien: Für den bundesweiten Stromspiegel wurden 20 Haushaltstypen gebildet, die sich aus allen denkbaren Kombinationen der Merkmale Warmwasserbereitung, Gebäudetyp und Haushaltsgröße ergeben. Angefangen bei Kategorie 1, dem 1-Personen-Haushalt im Ein- oder Zweifamilienhaus mit Warmwasserbereitung ohne Strom, bis zur letzten Kategorie, dem 5-Personen-Haushalt in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus mit elektrischer Warmwasserbereitung.

Verbrauchsklassen: Für jede Haushaltskategorie wurden zusammen mit dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und dem Öko-Institut e.V. sieben Verbrauchsklassen gebildet, die auf fünf Kategorien aufgeteilt sind. Die Anzahl der Verbrauchsklassen und die Benennung mit den Buchstaben A bis G orientiert sich an der Einteilung des EU-Energielabels. Jede Klasse entspricht einem Anteil von 14,3 Prozent der Haushalte, beginnend mit den 14,3 Prozent der Haushalte, die am wenigsten verbrauchen.

Die Einteilung ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

KlasseKategorieAnteil der Haushalte in Prozent
Agering0–14,3 %
Bniedrig> 14,3–28,6 %
Cmittel> 28,6–42,9 %
Dmittel> 42,9–57,1 %
Ehoch> 57,1–71,4 %
Fhoch> 71,4–85,7 %
Gsehr hoch> 85,7–100 %

Die in der Tabelle ausgewiesenen Stromverbrauchswerte ergeben sich aus den gerundeten Grenzwerten der Verbrauchsklassen.

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